Ein Periodikum (pl. Periodika) ist eine fortlaufende Veröffentlichung bzw. ein fortlaufendes Sammelwerk und erscheint unbegrenzt. Entscheidend für dessen Charakteristik ist, wie der Name bereits sagt, das regelmäßige, also periodische Erscheinen des Werkes. Der Inhalt von Periodika besteht in der Regel aus Beiträgen (Essays, Artikel oder Aufsätze) verschiedener Autorinnen und Autoren.
Allgemein wird bei fortlaufenden Sammelwerken zwischen Zeitungen, Zeitschriften, einer zeitschriftenartigen Reihe sowie Schriftenreihen differenziert.
Welche Periodika gibt es?
Zeitungen
Handelt es sich um eine Tageszeitung, so muss diese mindestens fünfmal in der Woche erscheinen bzw. Wochenzeitungen einmal pro Woche.
Zeitschriften
Bei Zeitschriften gibt es keine Mindestangabe. Die Häufigkeit der Publizierung wird bei Zeitschriften im Erscheinungsverlauf, dieser befindet sich in der Regel beim Impressum bzw. Titelangaben, angegeben.
Zeitschriftenartige Reihen
Bei zeitschriftenartigen Reihen handelt es sich um regelmäßig erscheinende Serienbände mit ensprechender Zählung. Dazu gehören unter anderem Jahrbücher, Jahrbücher welche einen fachlich abgegrenzten Themenschwerpunkt haben (Almanache), Geschäftsberichte und auch Adressbücher (z.B. Österreichischer Amtskalender).
Loseblattausgaben
Bei Loseblattausgaben handelt es sich um Mappen, deren Inhalt durch regelmäßig erscheinende Ergänzungslieferungen erweitert oder aktualisiert wird. Häufig werden diese bei juristischen Werken oder aktuell zu haltenden Regeln/Vorschriften verwendet. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass nicht das komplette Werk, sondern lediglich die entsprechende Stelle ausgetauscht oder im Falle einer Ergänzung zügig der neue Teil hinzugefügt werden muss.
Zeitung vs. Zeitschrift – wo liegt der Unterschied?
Der Unterschied ist im Prinzip recht einfach: Zeitungen befassen sich mit tagesaktuellen Geschehnissen und haben nicht unmittelbar einen Themenschwerpunkt / Genre. Außerdem wird bei Tages- bzw. Wochenzeitungen zwischen Tabloid und Broadsheet differenziert. Bei Tabloids (oder auch Yellow Press) handelt es sich um Boulevardzeitungen. Die Inhalte sind hier meist Emotional und Reißerisch. Beispiele aus Österreich wären hier Blätter wie Heute, Österreich und Kronen Zeitung
Im Gegensatz dazu steht das Broadsheet („Großformat“, „breites Blatt“). Hier sind die Texte in der Regel objektiver gehalten. Es bedarf zum Verständnis der Texte mitunter ein Vorwissen bzw. eine höhere sprachliche Bildung. Beispiele aus Österreich wären hier zum Beispiel Der Standard, Falter (Wochenzeitung) oder auch Die Presse bzw. aus internationaler Perspektive gesehen Die Zeit, die Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z. oder auch FAZ) oder unter anderem auch die Neue Züricher Zeitung (NZZ).
Fortlaufendes Sammelwerk vs. Schriftenreihe (Serie)
Ähnlich wie ein Fortlaufendes Sammelwerk erscheint eine Schriftenreihe ohne zeitlicher Begrenzung fortlaufend. Der große Unterschied liegt jedoch darin, dass die Schriftenreihe nicht regelmäßig erscheinen kann beziehungsweise muss. Des Weiteren verfügt jeder Band über einen eigenen Titel (auch Stücktitel genannt), trägt jedoch auch den Serien-/Reihentitel und erhält eine eigene ISBN.
Der Stücktitel ist somit ein in sich geschlossenes Werk oder vereinfacht gesagt, eine Monografie.
Weitere Informationen / Quellen:
Gudrun Henze (2007). Regeln für die alphabetische Katalogisierung in wissenschaftlichen Bibliotheken RAK-WB. (2., überarbeitete und erweiterte Auflage). Leipzig, Frankfurt/Main, Berlin: Deutsche Nationalbibliothek, ISBN 978-3-933641-88-5
Gantert, Klaus (2016). Bibliothekarisches Grundwissen (9., vollständig neu bearbeitete und erweiterte Auflage). Berlin, Boston: De Gruyter Saur. ISBN 978-3-11-032145-6