#Irgendwas mit Medien: Dateiformate, Bildqualität und Reproduktionen

Mittlerweile gibt es recht viele unterschiedliche Dateiformate, wenn es um Abbildungen geht. Wann verwende ich welches Dateiformat am besten? Und in welcher Qualität? Je nach dem, wofür man ein Digitalisat verwenden möchte, gibt es unterschiedliche Anforderungen, die es erfüllen sollte. Web-Grafiken haben in der Regel eine andere Bildqualität, als beispielsweise eine Reproduktion für ein Buch. In folgendem Beitrag findet ihr eine Übersicht über die gängigsten Bilddateiformate und ihre Verwendung.

Inhaltsverzeichnis:

Exkurs: Auflösung in DPI vs. PPI
Die Auflösung einer Abbildung wird definiert in der Einheit dpi (dots per inch) bei Printmedien bzw. ppi (pixel per inch) bei digitalen Medien. Beide Abkürzungen werden oft synonym verwendet. „PPI beschreibt die Auflösung in Pixel in einem digitalen Bild, wohingegen DPI die Anzahl der Druckpunkte in einem gedruckten Bild beschreibt.“ (Pomerleau, 2020)

Exkurs: Farbmodelle CMYK vs. RGB
Das Farbmodell CMYK, auch subtraktives Farbmodell, wird für den Druck verwendet. Subtraktiv heißt, dass dem Papier Licht weggenommen wird durch das Hinzufügen von mehr Farbe. Je mehr Farbe, desto dunkler das Ergebnis.
Die Auflösung wird hier in dpi angegeben. Die Farben Cyan, Magenta, Yellow/Gelb und Key/Schwarz werden so kombiniert, dass das menschliche Auge die gewünschten Farben auf dem gedruckten Medium wahrnimmt (vgl. Decker, 2019, Pomerleau, 2020).

Das Farbmodell RGB, auch additives Farbmodell, wird überall da verwendet, wo Licht im Spiel ist, also z.B. bei der Darstellung auf Bildschirmen, Fernsehern oder Projektoren. Die Farben Rot, Grün und Blau werden als Primärfarben addiert, um andere Farben zu erzeugen. Je mehr Licht hinzugefügt wird, desto heller ist das Ergebnis (vgl. Decker, 2019, Pomerleau, 2020).

Rastergrafiken

Rastergrafiken (auch Pixelgrafiken) bestehen aus einem festgelegten Raster mit einzelnen Bildpunkten, genannt Pixel (=picture element). Pixel sind die kleinesten Bausteine einer digitalen Abbildung. Je mehr Pixel vorhanden sind, desto höher ist die Qualität. Beispiele für Rastergrafiken sind digitale Fotos und fotorealistische Illustrationen (vgl. Bailey, 2020, Pomerleau, 2020).

Die Bildqualität ist abhängig von der Geräteauflösung (dpi/ppi) bzw. der Ausgabegröße, welche in Zentimeter (cm), Zoll (inches) oder mit Pixelzahlen (px), die „sich auf die Anzahl der Pixel entlang der Länge und Breite“ (Pomerleau, 2020) beziehen, angegeben werden können. Die Ausgabegröße ist nicht zu verwechseln mit der Dateigröße (Einheit: KiloByte, MegaByte, GigaByte).

Vorteile von Rastergrafiken sind, dass jeder einzelne Pixel bearbeitet werden kann. Zum Teil können nur so z.B. Schattierungen, Farbverläufe oder Texturen dargestellt werden. Rastergrafiken werden in der Regel für die Bereiche Fotografie, Video und Webdesign verwendet (vgl. Bailey, 2020, Lundquist, 2019).

Jedem Pixel ist ein Farbwert zugeordnet, wodurch Rastergrafiken verhältnismäßig viel Speicherplatz für die enthaltene Information benötigen. Die Anzahl, Größe und Position der Pixel kann nachträglich nicht geändert werden, daher ist es wichtig vorab zu wissen, wie groß die benötigte Abbildung am Ende sein soll. Wenn man eine Rastergrafik vergrößern möchte, kommt es daher zu Verzerrungen und sie fängt an zu „pixeln“ (vgl. Bailey, 2020).

Je nachdem wie das Format mit einer Bilddatei umgeht, gibt es verlustfreie und verlustreiche Rastergrafiken. Verlustfrei bedeutet, dass möglichst alle Farbinformationen in der Datei beibehalten und die Farben möglichst naturgetreu dargestellt werden. Verlustreiche Formate reduzieren die Farbmenge; das Bild wird vereinfacht, wodurch sich auch die Dateigröße reduziert (vgl. Bailey, 2020).

Bildbearbeitungsprogramme für Rastergrafiken sind z.B.:

MS Paint, GIMP, Adobe Photoshop, Procreate, Corel Photo-Paint, Adobe After Effects (vgl. Bailey, 2020, Steurer Medienhaus GmbH).

Dateiformate für Rastergrafiken:

  • JPG (Joint Photographic Experts Group): Ein komprimiertes und verlustreiches Dateiformat, das für digitale Fotos, Abbildungen im Internet und E-Mail-Grafiken verwendet wird. Vorschaubilder bzw. Miniaturansichten werden häufig als JPG erzeugt.
  • GIF (Graphics Interchange Format): Dieses Dateiformat ist auf 256 Farben begrenzt, ist allerdings verlustfrei und benötigt nur wenig Speicherplatz. GIFs werden in der Regel für animierte, bewegte Bilder für das Internet und Instant-Messenger verwendet.
  • PNG (Portable Network Graphics): Dieses Dateiformat wurde eigens für die Verwendung im Internet entwickelt und ist verlustfrei. Vorteile bieten hier ein großer Farbraum sowie eine geringe Dateigröße, weshalb PNGs gerne für Webgrafiken verwendet werden.
  • TIFF (Tagged Image File Format): TIFFs sind verlustfrei und werden aufgrund ihrer hohen Qualität standardmäßig für Reproduktionen für den Druck verwendet. Auch im Bereich der Digitalisierung von analogem Material für die Langzeitarchivierung hat sich u.a. dieses Dateiformat durchgesetzt.
  • RAW (Allgemeinbegriff für Rohdatenformate): Zahlreiche Digitalkameras (z.B. Spiegelreflex- oder Systemkameras) sowie Scanner haben die Funktion, Abbildungen zusätzlich als Rohdaten abzuspeichern. Die Daten bleiben hierbei unverändert und sind in der höchstmöglichen Qualität vorhanden. Besonders Berufsfotograf*innen, aber auch Hobbyfotograf*innen, heben gerne ihre Fotos in der Rohfassung auf, bevor sie durch Bildbearbeitung weitere Versionen in anderen Formaten erstellen.
  • PSD (Photoshop Document): Dieses Dateiformat wird fast automatisch im Bildbearbeitungsprogramm Adobe Photoshop erstellt, wenn man mehrere Abbildungen zusammenfügt. Hierbei entstehen Ebenen, die einzeln bearbeitet und am Ende in andere Dateiformate exportiert werden können. PSDs eignen sich daher hervorragend für die Erstellung von Collagen oder Mock-ups (digitale Entwürfe für Webseiten oder Apps).

(vgl. Bailey, 2020 sowie Erfahrungswissen aus der beruflichen Praxis)

Vektorgrafiken:

Vektorgrafiken werden Großteils durch Punkte und Linien gebildet, die letztendlich Flächen ergeben. Es handelt sich hierbei also um mathematisch definierbare Elemente, die beliebig vergrößert oder verkleinert werden können. Vektorgrafiken sind skalierbar, unabhängig von der Auflösung und benötigen verhältnismäßig wenig Speicherplatz. Wenn ihr eine Vektorgrafik vergrößert, kommt es nicht zu Qualitätsverlusten (vgl. Bailey, 2020).

Diese mathematischen Grundelemente ermöglichen die Darstellung von sehr genauen Linien und Kurven. Daher werden Vektorgrafiken z.B. für das Entwerfen von Logos, T-Shirts, True-Type Schriften und Druckdateien verwendet. Komplexe Farbverläufe oder Schattierungen sind hier nicht möglich (vgl. Bailey, 2020).

Mit einem entsprechenden Bildbearbeitungsprogramm, ist es in der Regel recht einfach bei Bedarf aus einer Vektorgrafik eine Rastergrafik zu machen, umgekehrt kann das unter Umständen schwierig sein.

Tipps zur Konvertierung von dem Einen in das Andere findet ihr hier: https://99designs.de/blog/design-tipps/vektorgrafiken-rastergrafiken/

Bildbearbeitungsprogramme für Vektorgrafiken sind z.B.:

Adobe Illustrator, Adobe InDesign, Corel Draw, Inkscape, Affinity, QuarkXPress (vgl. Bailey, 2020, Steurer Medienhaus GmbH).

Dateiformate für Vektorgrafiken:

  • PDF (Portable Document Format): Dieses universelle Dateiformat ist unabhängig von Endgeräten, Betriebssystemen oder Internet-Browsern. Neben der präzisen Darstellung, einschließlich aller Farben, Raster- oder Vektorgrafiken und Schriftarten, können elektronisch ausfüllbare Formulare damit erstellt werden. Außerdem können PDFs durch ein Passwort geschützt und digital signiert werden, und unterstützen Funktionen der optischen Zeichenerkennung OCR (optical character recognition). Mit Hilfe von OCR können erstellte Textdokumente im Volltext durchsucht und sogar vorgelesen werden.
    Druckereien bevorzugen gerne das Sonderformat PDF/X (exchange) für die Produktion. PDF/A (archivable) wird als eine normierte Sonderform oft für die Langzeitarchivierung von Dokumenten herangezogen.
  • EPS (Encapsulate PostScript): „In der Regel enthält eine EPS Datei ein einziges Designelement, welches in größeren Designs benutzt werden kann.“ (Lundquist, 2019). Die gewünschte Auflösung und Ausgabegröße kann beim Öffnen definiert werden. EPS-Dateien werden in der Regel gerastert, um sie mit pixelbasierten Werkzeugen weiter bearbeiten zu können. Hierbei wird die Ebene mit Vektorelementen in Pixel umgewandelt. Dieses Dateiformat wird z.B. für das Versenden von Logos genutzt, es dient gerne als Austauschformat.
  • AI (Adobe Illustrator): Nicht nur das Programm von Adobe heißt so, sondern auch das Dateiformat. Es ist besonders geeignet für das Erstellen von Logos und 1-seitige Drucksorten, wie etwa Visitenkarten, Postkarten oder Plakate. Einzelne Vektorelemente können hier beliebig in der Größe, Farbe und Position geändert werden, ohne andere Elemente zu beeinflussen.
  • SVG (Scalable Vector Graphics): SVGs sind ebenfalls ein beliebtes Austauschformat. Der Vorteil liegt hier in der Skalierbarkeit ohne Qualitätsverlust. Es wird gerne im responsive Web- und Applikationsdesign verwendet, da die Inhalte unabhängig vom Endgerät in maximaler Schärfe dargestellt werden.

(vgl. Bailey, 2020 sowie Erfahrungswissen aus der beruflichen Praxis)

Bildformate
Abbildung: Dateiformate für Bilder im Überblick, Lundquist, 2019. Bildquelle: https://99designs.de/blog/design-tipps/bilddateiformate/

Reproduktionen und Bildqualität:

Im Kontext von Medien, aber besonders im Druckwesen, bedeutet das Wort Reproduktion lt. Duden:

  • einerseits das Abbilden und Vervielfältigen einer (Reproduktions-)Vorlage für den Druck (= das Reproduktionsverfahren),
  • und andererseits das Ergebnis, das durch reprografische Verfahren, wie etwa Fotografieren oder Scannen, erzeugt wurde (= die Reproduktion).

In der Regel wird also etwas Analoges digitalisiert, entweder eingescannt oder fotografiert, um es in der geeigneten Bildqualität für den Druck vorzubereiten und in einem analogen (z.B. Buch, Zeitschrift, Plakat) oder digitalen Medium (z.B. eBook, eJournal, Website) wiederzugeben.

Verwendung für den Druck:

Für den Druck kommt es auf das gewünschte Medium bzw. Endprodukt an. Bei einem Buch, wo eine Abbildung ganzseitig reproduziert werden soll, sollte das Digitalisat mindestens 300 dpi haben, z.B. DIN A4 groß sein, im Idealfall im Dateiformat TIFF und im Farbmodus CMYK. Die eigentliche Druckdatei für das Buch würde im PDF-Format bzw. PDF/X abgespeichert werden.

Tipp aus der Praxis: Wenn Digitalisate standardmäßig auf 400 dpi und DIN A4 groß produziert werden, lassen sich diese ohne Probleme auf die Ausgabegröße DIN A3 oder sogar größer reproduzieren. Man müsste für etwas größere Medienformate nicht erneut einen Scan anfertigen.

Weißabgleich:

Besonders bei Schriftstücken und Kunstwerken, die extra für Buchreproduktionen digitalisiert werden, wird meist ein Farbkeil bzw. Farbkarte in die Nähe des Originals platziert. So kann die Farbechtheit der Abbildung durch einen Weißabgleich gewährleitet werden und dient als Hilfsmittel für Grafiker*innen.

Stiftbrief der Albert Freiherr von Rothschild-Stiftung, 1889 Kunstsammlung und Archiv, Universität für angewandte Kunst Wien, aus Akt 1889-(1), Seite 1

Tipp zum Weißabgleich von Digitalisaten: In Adobe Photoshop findet ihr unter „Bild/Korrekturen/Tonwertkorrektur“, die Funktion für den digitalen Weißabgleich. Man achtet darauf, dass ganz rechts der Wert 255 für Weiß eingetragen ist. Dann die Pipette für den Weißpunkt ebenfalls ganz rechts auswählen, und sich eine weiße Fläche in der Abbildung oder – falls vorhanden – im Farbkeil suchen. Anklicken und fertig.

Verwendung im Internet/E-Mail/Apps:

Hier werden in der Regel Abbildungen mit 72 dpi Auflösung benötigt. Die Ausgabegröße (Pixelzahlen) variiert je nach Vorgabe für unterschiedliche Endgeräte oder Web-Applikationen. Als gängigste Dateiformate werden hier JPG und PNG verwendet und zwar im Farbmodus RGB bzw. SVG-Dateien für ein responsive Webdesign. Ein weiterentwickeltes Dateiformat für bewegte Bilder wäre das GIF.

Damit ihr euch mehr darunter vorstellen könnt, findet ihr hier z.B. einen Guide zu Bildgrößen im Bereich Social Media: https://99designs.de/blog/unternehmensressourcen/bildgroessen-social-media/

Herunterrechnen von Abbildungen:

In folgendem Beispiel wurde eine druckfähige TIFF-Datei mit 400 dpi in eine JPG-Datei mit 72 dpi/ppi für die Verwendung in Web oder als Vorschaubild heruntergerechnet und konvertiert. Zuerst wird das JPG mit Hilfe von „Speichern unter“ erzeugt. Um die Bildgröße zu ändern, geht in Adobe Photoshop auf „Bild/Bildgröße“. Es empfiehlt sich in den meisten Fällen durch Entfernen des Häkchens „Neu berechnen“, eine Verbindung zwischen der Auflösung und Ausgabegröße herzustellen. Danach die Auflösung anpassen und anschließend die Verbindung der drei Werte wieder lösen, um am Ende die gewünschte Höhe oder Breite anzugeben.
In diesem Fall wurde die Höhe von 40 cm beibehalten, um auch die Veränderung des benötigten Speicherplatzes von 78,3 MB auf nurmehr 2,54 MB zu veranschaulichen.

Vorsicht: Rastergrafiken lassen sich nicht ohne hohen Qualitätsverlust von einer niedrigen in eine höhere Auflösung umwandeln, sondern immer nur umgekehrt. Man sollte die hochaufgelöste Datei auch nicht unabsichtlich überschreiben, daher zuerst „Speichern unter“, um eine neue Datei zu erzeugen, bevor diese weiter bearbeitet wird.

Photoshop CS2 gratis: Eine Vollversion von Adobe Photoshop CS2 kann kostenlos heruntergeladen werden. Sie ist zwar schon etwas älter, verfügt aber bereits über die gängigsten Bearbeitungswerkzeuge.
Download: https://www.chip.de/downloads/Photoshop-CS2-kostenlos-Vollversion_59762951.html
Produktschlüssel: https://archive.ph/255q5 (Dort findet ihr auch Produktschlüssel zu weiteren kostenlose Altversionen von Adobe Produkten.)
Windows: 1045-1412-5685-1654-6343-1431
Mac: 1045-0416-0358-5412-9836-4972


Hinweis: Dieser Beitrag enthält Werbung für Firmen und (deren) Produkte. abiLehre.com steht nicht im Zusammenhang mit genannten Firmen.

Quellen:

#Irgendwas mit Medien: Datenvisualisierung

Ein Genuss für Auge und Gehirn

Seit dem Beitrag „Was macht einen guten Slogan aus?“ wissen wir, dass unser Gehirn in Mustern denkt und Informationen besser mit Hilfe von einer narrativen Geschichte verarbeiten kann (vgl. Häusel, 2012, S.141f). Bei der Datenvisualisierung geht es darum, Informationen in Form von Zahlen und Daten mit Hilfe von grafischen Mitteln aufzubereiten, um rasch und mit wenig Vorkenntnissen Muster, Trends, Beziehungen und Ausreißer erkennbar zu machen. In einem weiteren Schritt können so z.B. Schlussfolgerungen gezogen, Analysen gemacht und Entscheidungen für die Zukunft getroffen werden (vgl. Redaktion ComputerWeekly.de, 2020, Tableau.com, o.J./2).

Die gängigsten grafischen Hilfsmittel für Datenvisualisierung sind u.a. Diagramme, Graphen, Karten, TabellenInfografiken und Dashboards. Besonders im Zeitalter von Big Data, also riesigen Datenmengen, gewann die Datenvisualisierung für deren Analyse immer mehr an Bedeutung für Wirtschaft und Wissenschaft (vgl. Datapine, o.J., Redaktion ComputerWeekly.de, 2020, Tableau.com, o.J./2).

Exkurs:
Hier findet ihr 10 raffinierte Beispiele für Datenvisualisierungen, die auch ein wenig die Geschichte und Entwicklung der Datenvisualisierung an sich widerspiegeln:
https://www.tableau.com/de-de/learn/articles/best-beautiful-data-visualization-examples

Hier könnt ihr mit der Beantwortung von 7 Fragen zu eurem Visualisierungskonzept gelangen, solltet ihr einmal eines benötigen. Zu berücksichtigen sind dabei u.a. die Art der Geschichte, Zielgruppe, Analysekategorie, Präsentationsform, Datenvergleich, Zeitraumdarstellung und Leistungskennzahlen (siehe „Warum Kennzahlen?“):
https://www.datapine.com/de/artikel/datenvisualisierung-diagrammarten

Den passenden Diagramm-Typ finden

So unterschiedlich wie Rohinformationen als Zahlen und Daten vorliegen können, können diese mit Hilfe von unterschiedlichen Diagramm-Typen aufbereitet werden. Nun ist es so, dass manche Diagramme zu der Geschichte, die man vermitteln möchte, besser passen als andere. Beispielsweise eignet sich ein Säulendiagramm, um zeitliche Veränderungen darzustellen. Ein Balkendiagramm eignet sich besser um Vergleiche von unterschiedlichen Kategorien zu machen. Ein Liniendiagramm kann Trends sehr gut abbilden. Ein Kreis- bzw. Tortendiagramm kann Anteile eines Ganzen darstellen, wo die Summe 100% ergibt (vgl. Datapine, o.J, Infogram, o.J., Becker-Schweitzer, 2019).

Dieses Video zeigt Beispiele für unterschiedliche Arten von Visualisierungen.

Um die Frage nach dem richtigen Diagramm-Typen besser beantworten zu können, findet ihr hier weiterführende Artikel aus der Expertise:

Wenn es einmal schnell gehen soll, kann dieser Diagramm-Guide behilflich sein: https://storytellingmitdaten.com/diagramm-guide/

Allgemeine Do’s & Dont’s der Diagramm-Gestaltung findet ihr hier:
https://visme.co/blog/dos-and-donts-chart-making/

Persönlicher Tipp:
Bezüglich der Erstellung von Visualisierungen könnt ihr euch als Faustregel notieren: so wenig wie möglich, so viel wie nötig. Zu viele Hilfslinien oder zusätzliche Datenbeschriftungen können die Zielgruppe leicht überfordern, daher einfach ausprobieren mit wie wenig Input eure Visualisierung mindestens auskommen kann, um sie verstehen zu können. Manchmal kann es von Vorteil sein, z.B. mehrere Diagramme mit jeweils einer Information (Small Multiples) zu zeigen, als alle Informationen in einem Diagramm.

Die passende Farbe wählen

Neben der Art der Darstellung, spielen auch die gewählten Farben eine wesentliche Rolle in der Datenvisualisierung, um die zu vermittelnde Botschaft noch besser hervorzuheben. Wie Farben auf uns wirken haben schon der Physiker und Mathematiker Isaac Newton (England) und der Dichter und Naturforscher Johann Wolfgang von Goethe (Deutschland) näher analysiert. Ihre Forschungen prägen bis heute die Farbenlehre (vgl. Karsten, 2021).

Farbkreis, Bildquelle: https://pixabay.com/images/id-455365/

Exkurs: Farbenlehre
Farbenlehre beginnt mit den Primärfarben Rot, Gelb und Blau, die nicht durch gegenseitiges Mischen erzeugt werden können. Zu den Sekundärfarben zählen Orange, Violett und Grün, die durch das Mischen von jeweils zwei Primärfarben entstehen. Beispiel: Rot und Gelb ergibt Orange. Weitere Tertiärfarben, die entstehen durch das Mischen von einer Primärfarbe mit einer Sekundärfarbe, vervollständigen den heutigen Farbkreis mit insgesamt 12 Grundfarben.
Zusätzlich kann jeder dieser Farbtöne durch das Hinzufügen von Weiß (Tönung), Grau (Sättigung) und Schwarz (Schattierung) weiter abgeändert werden (vgl. Chibana, 2015, Karsten, 2021).

Beispiele für die Verwendung von Farben, also z.B. lieber warme oder kalte Farbtöne, analoge (nebeneinander im Farbkreis), komplementäre (gegenüberliegend im Farbkreis), triadische (geometrische Form im Farbkreis) oder monochromatische Farben (Farbe mit unterschiedlicher Tönung und Schattierung), könnt ihr in folgenden Beiträgen sehen:
https://99designs.de/blog/design-tipps/grundlagen-der-farbenlehre/
mit Logo-Designs als Beispiele
https://visme.co/blog/how-to-choose-a-color-scheme/

mit Präsentationsfolien als Beispiele
https://blog.hubspot.de/marketing/farbenlehre-einfuehrung

mit einer Darstellung des Farbkreises inklusive Erklärung zu Farbton, Tönung, Sättigung, und Schattierung

Anbei ein paar Assoziationen nach Chibana (2015) und Lant (2020) zu Farben und ihre Wirkung, die sich auch je nach kulturellem Background ändern können:

  • Blau: Ruhe, Gelassenheit, Frieden, Stabilität, Verantwortlichkeit, Integrität, Traurigkeit
  • Grün: Natur, Umwelt, Finanzen, Wachstum, Balance, Erneuerung, Gesundheit, Frische
  • Violett: Luxus, Adel, Wohlstand, Mystik, Spiritualität, Weisheit, Würde
  • Rot: Leidenschaft, Liebe, Romantik, Feuer, Krieg, Gefahr, Selbstvertrauen, Energie
  • Orange: Vitalität, Freundlichkeit, Humor, Jugend, Innovation, Ideen, Denken
  • Gelb: Fröhlichkeit, Gefahr, Verspieltheit, Heiterkeit, Intellekt
  • Pink: Mädchenhaft, Spaß, Optimismus, süß, zart
  • Grau: Professionell, Förmlichkeit, Neutralität, Corporate, Autorität, Sicherheit, Reife
  • Schwarz: Kraft, Eleganz, Luxus, Dunkelheit, Tod, Raffinesse, Mysterium, Macht
  • Weiß: Sauberkeit, Reinheit, Einfachheit, Frieden, Hoffnung, Tugend
  • Braun: Traditionell, Natürlichkeit, Verlässlichkeit, Beständigkeit

Dieses Video zeigt Beispiele für die Wirkung von Farben im Bereich Branding.


Quellen:

Beitragsbild: https://pixabay.com/images/id-6246450/

#Irgendwas mit Medien: Was ist Data Driven Content Marketing?

Content Marketing umfasst die Bekanntmachung bzw. Bewerbung eines Produktes, einer Marke oder eines Firmenimages. Heutzutage funktioniert Werbung nurmehr selten ohne die Nutzung unterschiedlichster sozialer Medien, darunter z.B. soziale Netzwerke, Blogs, Wikis wie auch Foto- und Videoplattformen. Warum? Weil ich je nach Plattform, Kanal und Inhalt (Content) möglichst viele User erreichen kann mit den Zielen,

  1. meine vorher definierten Zielgruppe(n) auf meine Website zu bringen (Website Traffic),
  2. durch Verlinkungen von Suchmaschinen wahrgenommen zu werden (höheres Suchranking),
  3. spannende Inhalte zu liefern, die Diskussionen (Userinteraktion) auslösen,
  4. und infolgedessen einen verantwortungsvollen Umgang mit Kommentaren, Feedback und Shitstorms zu bewältigen (KrisenmanagementNetiquette),
  5. sowie Multiplikatoren (Influencer) zu gewinnen, die beim Aufbau einer Community mitwirken.

Die Herausforderung liegt darin, dass sich das Medienverhalten, die Mediennutzung und das Interesse meiner Zielgruppe sich laufend verändern können. Als Beispiele für die Veränderung von Mediennutzung können hier genannt werden: zuerst Foren/Weblogs/MySpace -> dann Facebook/Twitter -> jetzt Instagram/TikTok.

Zielgruppenorientierung und Zielgruppenrelevanz

Wichtig ist also, dass Großteils die Zielgruppe bzw. die Community entscheidet, welche Inhalte vermarktet werden und über welche Kanäle. Wie kann ich nun herausfinden, was meine Zielgruppe möchte oder besser gesagt womit? Schlüsselwörter (Keywords) sind hier die Antwort.

Mögliche SEO-Tools (Search Engine Optimization/Suchmaschinenoptimierung) zur Ermittlung von Keywords können z.B. sein:

  • einfach die Funktion „automatisches Ausfüllen“ bei Suchmaschinen,
  • Google Trends mit Analysen zum zeitlichen Suchverlauf, Unterscheidung nach Region, verwandten Themen und Suchanfragen, und der Möglichkeit die Popularität von Suchwörtern zu vergleichen,
  • answerthepublic.com als visuelles Hilfsmittel für das Brainstorming zu Themen, mit Ergebnissen zu beliebten Suchabfragen und Assoziationen zu Fragewörtern und Präpositionen (in der kostenlosen Version sind die Suchabfragen pro Tag begrenzt).

Beispiele für Marketing-Kampagnen:

“Don’t let this be my #LastSelfie” von WWF

Die #LastSelfie-Kampagne wurde um 2014/2015 initiiert, um Bewusstsein für bedrohte Tierarten zu schärfen und Spenden zu sammeln (Relevanz). Die Kampagne begann auf Snapchat und nutzte die einzigartige Funktion der App, dass geteiltes Material sich nach 10 Sekunden selbst zerstört, zu ihrem Vorteil. Darüber hinaus ist die Möglichkeit eingeschränkt, Inhalte zu teilen. Beide technischen Features von Snapchat verdeutlichten das rasche „Verschwinden“ bedrohter Tierarten und die Fotos mit Text (Content) sollten beim Betrachten zum dringenden Handeln aufrufen.

Die Zielgruppe waren junge Millennials und in diesem Zeitraum war auch die Idee von Selfies (Zielgruppenorientierung) äußerst populär. Aufgrund der Kurzlebigkeit des Contents auf Snapchat, begannen die Leute (Multiplikatoren) Screenshorts auf anderen Social-Media-Plattformen zu teilen. Berücksichtigt wurde bei der Kampagne auch, dass die Zielgruppe wohlmöglich keinen Zugang zu anderen Zahlungsmethoden haben könnte, daher Spenden per SMS.

Bildquelle: https://hypertronium.com/tech/dont-let-this-be-my-lastselfie-wwf-startet-erfolgreiche-kampagne-auf-snapchat/ (14.01.2022)

„Elbphilharmonie: die längste Ouvertüre aller Zeiten“ der Stadt Hamburg

Die Stadt Hamburg löste die Skandale rund um die Erbauung ihres städtischen Konzerthauses mit Hilfe einer Imagekampagne. Der Bau dauerte etwa 10 Jahre, daher „längste Ouvertüre der Welt“ (Slogan mit Zielgruppenorientierung), und löste in der Öffentlichkeit eine ansteigende Skepsis und Unmut bezüglich der Fertigstellung aus (Krisenmanagement). Um dem entgegenzuwirken und die Musik- und Kulturbegeisterten bis zur offiziellen Eröffnung wieder zu begeistern, lag der Fokus der Kampagne auf dem eigentlichen Steckenpferd, nämlich der Architektur des Gebäudes (Relevanz). Es wurden originelle Veranstaltungen und Aktionen rund um die Baustelle umgesetzt, wie etwa Events, Partys, Ticketverlosungen und Videos mit Flugdrohnen (Content). Zusätzlich wurden Wortmeldungen der Stadtbewohner (Userinteraktion/Multiplikatoren) generiert.


Quellen:

  • Eschbacher, Ines (2017). Content Marketing. Das Workbook, mitp Verlags GmbH & Co. KG, Frechen.
  • Gabler Wirtschaftslexikon. [Online-Ressource in der aktuellsten Version]

#Irgendwas mit Medien: Was macht einen guten Slogan aus?

Ein raffinierter Slogan ist das Wiedererkennungsmerkmal jeder Werbekampagne. Konsument*innen assoziieren damit ein Produkt oder eine Marke. Slogans erzählen eine Geschichte in kürzester Form und beeinflussen das Firmenimage vor allem auch nachhaltig, denn nicht umsonst geht es hierbei um die Kunst der werblichen Textgestaltung.

Wir werden täglich mit bis zu 3.000 (Werbe-)Botschaften konfrontiert. Jedoch wecken nur etwa 5-6 unser Interesse und 2-3 lösen etwas im Kopf aus (vgl. Unbekannt/innovation-marketing.at, 2005).

Neurolinguistik

Die Neurolinguistik, also die Sprachverarbeitung im Gehirn, liefert wichtige Anregungen für die erfolgreiche Verwendung von Text und Sprache im Bereich Marketing. Bei der Nutzung von unterschiedlichen Informationskanälen, z.B. Bild, Text, Ton und Video, werden beide Gehirnhälften aktiviert und die Information dadurch nachhaltiger gespeichert (vgl. Häusel, 2012, S.15).

Mit Sprache wird eine Vielzahl kultureller Selbstverständlichkeiten ausgedrückt. Je nach Land und Kultur kann sich daher auch die verwendete Spreche in der Werbung unterscheiden. Angefangen von der Wortwahl bis hin zur Grammatik wird bestimmt, was wir wahrnehmen und wie: „Wenn es keinen Schnee gibt, kennt die Sprache dafür keinen Begriff.“ (Häusel, 2012, S.190)

Beispiele für rhetorische Figuren:

Rhetorische FigurenErklärungBeispiel
Trikolondreigliedriger AusdruckQuadratisch, praktisch, gut. (Rittersport)
AntitheseGegenbehauptung oder Zusammenstellung entgegengesetzter BegriffeEinfach riesig, der Kleine. (Peugeot)
Klimaxstufenartige Steigerung von AusdrückenGut, besser, Gösser. (Gösser)
Alliterationbetonte Stammsilben benachbarter Wörter mit gleichem AnfangslautGeiz ist geil! (Saturn)
Freude am Fahren. (BMW)
MetapherBedeutungsübertragung, Wort wird nicht im eigentlichen Sinne gebrauchtRed Bull verleiht Flügel. (Red Bull)
Rhetorische FrageFrage, die auf keine Antwort zielt bzw. die Antwort schon enthältWohnst du noch oder lebst du schon? (IKEA)
EndreimGleichklang von zwei Wortenden am Ende von zwei ZeilenHaribo mach Kinder froh und Erwachsene ebenso. (Haribo)
Quelle: Zulechner, 2016, https://www.lingarts.com/wp-content/uploads/2016/11/Tabelle2-Kopie-1.jpg

Storytelling aus der Sicht des Gehirns

Das menschliche Gehirn lernt und denkt in Mustern. Es speichert Musterfolgen ab und ordnet diese hierarchisch. Bei der Metapher “Storytelling” rufen wir unser Grundinventar für Geschichten auf und denken daran, was eine Geschichte oder eine Erzählung ausmacht. Übertragen auf Slogans heißt das, dass diese in kürzester Zeit und mit wenigen Worten eine Geschichte erzählen und unsere abgespeicherten Denkmuster (z.B. Erfahrungen, Gefühle, Assoziationen) mit einem bestimmten Produkt oder eine Marke verbinden (vgl. Häusel, 2012, S.141f).

Beispiele zu Aussagen und Slogans:

AussageBotschaft (übersetzt in Werbesprache)
Unsere farbenfrohe Mode wird weltweit getragen.United Colours of Benetton
Der Käfer hält unglaublich lange.Er läuft und läuft und läuft… (VW Käfer)
Alkoholfreies Bier steht dem normalen Bier nichts nach.Alles, was ein Bier braucht. (Clausthaler)
Mit unserer Finanzierung können Sie Ihre Pläne verwirklichen.Wir machen den Weg frei. (Raiffeisen)
Wir sind anders als alle anderen – in Form wie in Geschmack.Der Käse, der aus der Reihe tanzt. (Babybel)
Quelle: Zulechner, 2016, https://www.lingarts.com/wp-content/uploads/2016/11/Tabelle3-Kopie.jpg

5 Schritte zu einem guten Slogan

  1. Kenne deinen USP (Unique Selling Proposition): Kenne deine Marke, dein Alleinstellungsmerkmal und die Botschaft, die du vermitteln möchtest.
  2. Kopiere nicht von anderen, denn sonst verlierst du – abgesehen von möglichen rechtlichen Konsequenzen – deine Glaubwürdigkeit.
  3. Erzwinge keine Wortspiele, sondern finde passende Metaphern, Wortspiele oder Doppeldeutigkeiten, die eine Verbindung zu Produkt und Marke herstellen.
  4. Langweile nicht, sondern stelle einen positiven Erinnerungseffekt für deine Zielgruppe her.
  5. Sei mutig und formuliere nicht zu allgemein oder zu abstrakt, sondern verwende Sprache, die deine Zielgruppe kennt.

(Abwandlung nach Unbekannt/wirtschaftswissen.de, 2009, und Unbekannt/jimdo.com, 2021)


Quellen:

Hinweis: Dieser Beitrag entstand auf Basis einer Aufgabe im Rahmen meines Studiums.

#Irgendwas mit Medien: Was bedeutet Creative Commons (CC)?

In unserer neuen Rubrik #Irgendwas mit Medien erklären wir Euch Dinge aus dem Bereich der Medien. Häufig erklären wir Begriffe, die so mancher vielleicht bereits kennt, jedoch nicht genau weiß, worum es da genau geht oder wir gehen auf Fragen ein. Ein Zusammenhang zu unserem Beruf muss nicht immer bestehen, aber vieles fällt in den Bereich good to know.

Im heutigen Beitrag gehen wir auf das Thema Creative Commons ein.

Rund um den Begriff Creative Commons gibt es viele Missverständnisse oder Fehlinterpretationen bzw. glauben manche Menschen, dass sobald etwas im Internet publiziert wurde, sämtliche Urheberschaft ihre Gültigkeit verliert und es zum Allgemeingut wird. Außerdem gilt, nicht jedes mit „CC“ gekennzeichnete Werk, darf zum Beispiel überall verwendet oder gar bearbeitet und weiterverkauft werden. Es bedarf zahlreicher Spielregeln, weshalb es eine Vielzahl an verschiedenen Lizenzen bei Creative Commons gibt. Um dem Wirrwarr ein wenig entgegen zu wirken, habe ich versucht, auf möglichst einfache Art und Weise die Lizenzen und die damit verbundenen Möglichkeiten bzw. Verpflichtungen zu erklären.

Die Creative Commons Initiative wurde im Jahr 2001 unter der Leitung von Lawrence Lessig (Professor an der Harvard University) in den USA gegründet. Der Zweck dieser Lizenzen ist, vereinfacht gesagt, dass sofern der/die Autor/in eines Werkes es wünscht, es für die Allgemeinheit zur Verfügung gestellt wird. So hätten auch Menschen mit wenig oder gar keinem Einkommen die Möglichkeit, auf Texte, Grafiken, Musik oder ähnliches zuzugreifen, ohne mit hohen Gebühren rechnen zu müssen.

Welche Lizenzen gibt es?

Wie bereits oben erwähnt, wird fälschlicherweise oft mit dem Namen „Creative Commons“ die freie Verfügung über ein Werk in Verbindung gebracht. Dies stimmt natürlich nicht, denn der/die Urheber/in bleibt auch dieser für immer. Die Lizenzarten werden laufend angepasst und die Änderungen veröffentlicht. Durch einheitliche Symbole soll außerdem gewährleistet werden, dass es zu keinen Fehlintepretationen bei den Nutzungsrechten kommt.

„Welches ist die richtige CC-Lizenz für mich?“ (Grafik von Barbara Klute und Jöran Muuß-Merholz für wb-web unter CC BY SA 3.0)

Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Im deutschsprachigen Raum wird diese Lizenz „Namensnennung 4.0 International (CC BY 4.0)“ genannt. Das dazupassende Symbol besteht erstens aus dem Creative Commons-Logo und zweitens aus einer Figur in einem Kreis. Das damit lizenziertes Werk darf unter folgenden Bedingungen geteilt und bearbeitet werden (auch kommerziell):

Namensnennung des Autors bzw. der Autorin: es müssen eindeutige Angaben zur Urheberschaft gemacht, ein Link zur Lizenz angegeben werden, sowie ob an dem Werk Änderungen vorgenommen wurden. Die Angaben müssen so gemacht werden, dass dadurch nicht der Eindruck geweckt werde, dass das vorliegende Werk ausschließlich oder exklusiv für diese Zwecke geschaffen wurde.

Attribution-ShareAlike 4.0 International (CC BY-SA 4.0)

Auf Deutsch trägt die Lizenz den Namen „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0)„. Die Eigenschaften sind prinzipiell ident mit der Lizenz CC BY 4.0, allerdings mit dem Zusatz, dass es hier zwingend erforderlich ist, zum Beispiel nach dem eine Grafik bearbeitet wurde, das dadurch neu entstandene Werk mit den selben Lizenzbedingungen zu publizieren. Die Lizenz ist erkennbar am CC-Logo, einer Figur in einem Kreis und einem Pfeil, welcher einen Kreis formt.

Attribution-NoDerivatives 4.0 International (CC BY-ND 4.0)

Die Lizenz „Namensnennung – Keine Bearbeitungen 4.0 International (CC BY-ND 4.0)“ erlaubt es das Werk unter Nennung des Urhebers bzw. der Urheberin für kommerzielle oder nicht kommerzielle Zwecke zu teilen. Es ist jedoch nicht gestattet, etwas daran zu verändern. Diese Form von Lizensierung ist am CC-Logo,  einer Figur in einem Kreis sowie einem „=“-Symbol in einem Kreis erkennbar.

Attribution-NonCommercial 4.0 International (CC BY-NC 4.0)

Durch die Lizenz „Namensnennung- Nicht kommerziell 4.0 International (CC BY-NC 4.0)“ ist es möglich, das Werk für nicht kommerzielle Zwecke unter Nennung des Urhebers bzw. der Urheberin zu teilen und zu bearbeiten. Die Lizenz erkannt man an dem CC-Logo, einer Figur in einem Kreis und einem, in einem Kreis befindlichen, durchgestrichenen Währungssymbol.

Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International (CC BY-NC-SA 4.0)

Bei Werken, welche mit der „Namensnennung – Nicht-kommerziell – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-NC-SA 4.0)„-Lizenz versehen sind, ist es möglich, dieses unter Nennung des Urhebers für nicht kommerzielle Zwecke zu teilen und zu bearbeiten, jedoch muss es mit der ursprüngliche, also der selben Lizenz, publiziert werden. Die Lizenz ist an dem CC-Logo, einer Figur in einem Kreis, einem, in einem Kreis befindlichen, durchgestrichenen Währungssymbol und einem Pfeil, welcher einen Kreis formt erkennbar.

Attribution-NonCommercial-NoDerivatives 4.0 International (CC BY-NC-ND 4.0)

Mit der Lizenz „Namensnennung – Nicht kommerziell – Keine Bearbeitungen 4.0 International (CC BY-NC-ND 4.0)“ darf das Werk unter Nennung des Urhebers für nicht kommerzielle Zwecke geteilt, jedoch nicht bearbeitet werden. Die Lizenz erkennt man an dem CC-Logo, dem, in einem Kreis befindlichen, durchgestrichenen Währungssymbol und einem „=“-Symbol in einem Kreis.

CC0 / Public Domain – No Rights Reserved

Der Urheber bzw. die Urheberin verzichtet auf jegliche rechtliche Ansprüche und muss somit auch nicht als Urheber/in gekennzeichnet werden. Ein typisches Beispiel für CC0-Content wären Open-Source-Projekte. Diese Lizenz ist an der Ziffer 0 und dem Schriftzug Public Domain erkennbar.

Lizenz-Baukasten

Die Creative Commons-Organisation bietet für alle Urheberinnen und Urhebern einen „Baukasten“ im Internet an. Der Aufbau ist sehr simpel und müssen lediglich ein paar Fragen mit Ja bzw. Nein beantwortet werden. Die passende Lizenz wird anschließend angezeigt und ein HTML-Code für die Implementierung eines Buttons auf einer Webseite generiert.


Weitere Informationen:

Creative Commons
Lizenzen im Überblick (creativecommons.org)
Welche Lizenz ist die Richtige? („Baukasten“)