SDGs und GLGs – was ist der Unterschied?

person holding a green plant

Im vorherigen Beitrag sind wir der Fragestellung nachgegangen, was die Agenda 2030 für einen Zweck verfolgt und wie die genannten Ziele umgesetzt werden können. Wir haben ebenso erkannt, dass sich diese Ziele zwar schon auch an die Gesellschaft richten, die Umsetzung häufig aber bei Staaten, Ländern, Gemeinden, NPOs und NGOs liegt – die Liste ist lang.

Das Pendant zu den Sustainable Development Goals (SDGs) auf Ebene der Organisationen bilden die Good Life Goals (GLGs) auf der Ebene des Individuums. Das heißt, dass diese Ziele uns zeigen, was wir als Person bzw. Angehörige*r einer Gesellschaft machen können. Die so genannten Good Life Goals wurden im Jahr 2018 durch das 10FYP der Vereinten Nationen veröffentlicht und bestehen aus 85 Einzelmaßnahmen passend zu den SDGs (= 5 pro Ziel). Die Abkürzung 10FYP steht für 10-Year Framework of Programmes on Sustainable Consumption and Production Patterns. Im Unterschied zu den quadratischen Symbolen der SDGs, sind die Good Life Goals an Emojis zu erkennen.

Vereinfacht gesagt helfen uns die GLGs dabei, nicht nur zu erkennen, was verändert werden muss, sondern eher wie wir an die Themenfelder herangehen können. Sie sollen auf Menschen inspirierend wirken und anregen, selbst tätig zu werden und dadurch einen womöglich kleinen, aber effektiven Beitrag zu leisten.

Beispiel

Zur Veranschaulichung beginnen wir quasi auf der Ebene der SDGs. Hierfür sehen wir uns Ziel Nr. 8 genauer an:

SDG Nr. 8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
Dies umfasst u. a. ein nachhaltiges wachsen der Wirtschaft, die Wahrung sowie den Ausbau von Arbeitsrechten und der Gleichstellung am Arbeitsplatz.

Als Unterziele finden wir bei 8.3: Entwicklungsorientierte Politiken fördern, die produktive Tätigkeiten, die Schaffung menschenwürdiger Arbeitsplätze, Unternehmertum, Kreativität und Innovation unterstützen, und die Formalisierung und das Wachstum von Kleinst-, Klein- und Mittelunternehmen unter anderem durch den Zugang zu Finanzdienstleistungen begünstigen.

Wenn wir uns nun die Good Life Goals der UN ansehen, können wir als passendes Ziel die Förderung von lokalen Unternehmer*innen im In- und Ausland erkennen. Gemeint ist hiermit, dass wir nicht nur an die heimische Wirtschaft denken, sondern über unseren Tellerrand hinausblicken. Wenn wir verreisen oder Waren aus dem Ausland kaufen liegt es an uns Konsument*innen zu entscheiden, an wen wir unser Geld geben und wem nicht. Der Fakt, dass nicht immer die Produkte von lokalen Unternehmer*innen die günstigeren am Markt sind stimmt oft, jedoch sollte dieser Umstand nicht pauschal betrachtet werden. Des Weiteren zahlen die Firmen, im Gegensatz zahlreicher multinationaler Konzerne, wesentlich mehr Steuern und Beiträge für den Erhalt der Infrastruktur bzw. haben höhere Bezugspreise aufgrund des geringeren Absatzes.

Was wir Dir noch sagen möchten…

Viele Menschen denken, dass die Hoffnung ohnehin verloren ist, da sie als Einzelperson kaum etwas bewirken können. Wir denken jedoch, dass auch hier durch ein „über den Tellerrand“ hinaus denken, notwendig ist. Wir können nicht die Welt alleine retten, aber wir können im Idealfall in unserem eigenen Umfeld andere dazu bewegen, selbiges zu tun. Am Beispiel des Konsums haben wir als Kund*innen zu bestimmen, wie die Märkte der Zukunft aussehen werden und auch hier zählt: die Menge macht es aus.

Wenn wir alle unseren eigenen Lebensstil hinterfragen und auch bereit sind diesen anzupassen, schaffen wir es, die Welt zu einem besseren Ort zu machen.

Weitere Informationen

GoodLifeGoals.org
Initiative2030
United Nations Environment Program (UNEP)